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Samstag, 7. November 2015

Naturprodukt Wolle: jeder Meter einzigartig, sogar bei industrieller Sockenwolle

Vor einiger Zeit strickte ich meinem Mann neue Socken. 
Sie gerieten gut und bewährten sich, so dass ich ein paar Monate später im gleichen Laden die gleiche Regia-Wolle noch einmal kaufte um auf der gleichen Strickmaschine mit den gleichen Einstellungen die gleichen Socken noch einmal zu stricken. 
Sie sind schon eine Weile in Betrieb, ein oder zwei oder drei Winter bestimmt schon, werden an den gleichen Füßen getragen und mit dem gleichen Waschmittel in der gleichen Waschmaschine gewaschen. 
So, und neulich waren mal beide Paare gleichzeitig in der Wäsche,  nicht im Wechsel wie sonst, und ich hatte alle vier Socken auf einmal im Blick. 
Da stellte ich fest, dass sich die Wolle recht unterschiedlich verändert hat. 
Das eine Paar ist glänzend und glatt geblieben oder geworden und neigt ein bisschen zum Leiern, das andere ist flauschig und sogar ein bisschen filzig. 

Als Spinnerin weiß ich, dass jedes Schaf ein bisschen andere Wolle hat, auch wenn Tiere der gleichen Rasse in der gleichen Herde leben. 2013 und 2014 hatte ich Wolle von den gleichen 4 Schafen und da hatte ich den Eindruck, dass sich sogar die Wolle der verschiedenen Jahrgänge eines einzelnen Tieres unterscheidet. 

Bei meiner Häkeldecke häkelte ich alle Quadrate aus 4-fädiger Standard-Sockenwolle verschiedener Marken und Hersteller mit gleicher Maschen- und Reihenzahl und der gleichen Häkelnadel. Trotzdem wurden die Quadrate unterschiedlich groß, teils mit Unterschieden bis zu 1,5cm bei einer mittleren Gesamtkantenlänge von ca. 11cm. 
Bei meinem derzeitigen Häkeldeckenprojekt ist es wieder so. 

Stricke ich Socken von Hand, so stricke ich sie nach Augenmaß. Ich beginne die Spitze, wenn ich am kleinen Zeh angekommen bin. 
Beim Maschinenstricken geht das nicht. Da kann man die endgültige Größe der Socken erst feststellen, wenn sie nach dem Stricken gewaschen wurden. 
Im Prinzip ist eine gewaschene Maschenprobe unerlässlich, aber es in natürlich blöd, für ca. 100g Socken ca. 20-30g Sockenwolle für eine Maschenprobe zu verwenden, also jeweils ein drittes Knäul zu kaufen, das dann wieder Reste hinterlässt. 
Deshalb sticke ich hier "auf Hoffnung". Ich strebe eine Größe an und verwende als Maschenprobe Daten früherer Sockenwolle, die mir ähnlich erscheint. 
Wenn es daneben geht, findet sich ein anderer Träger.
(Außer ich stricke kombistarke praktische Großmengen wie hier, da mache ich wirklich vorher eine gewaschene Maschenprobe).
Seit langem notiere und sammle ich die Werte (Maschenprobe) der betreffenden Sockenwolle und habe dabei festgestellt: Selbst Garne der gleichen Serie des gleichen Herstellers können andere Maschenproben ergeben, wenn man eine andere Farbe verwendet. 

So, und bei diesen Socken habe ich offenbar zwei verschiedene Partien eines Garns erwischt und finde bestätigt: Wolle ist ein einzigartiges Naturprodukt, sogar dann noch, wenn sie standardisiert industriell verarbeitet und mit Kunstfasern vermischt wurde und allerlei chemische Prozesse über sich ergehen lassen musste.

Sicher stammt die Wolle dieser 2 Paar Socken von verschiedenen Schafen. 
Faszinierend irgendwie. 


Schade ist es allerdings, dass diese Schafe sehr wahrscheinlich irgendwo weit weit weg leben, möglicherweise unter Haltungsbedingenen, die mehr auf Gewinnmaximierung als auf das Tierwohl achten, und dass diese Wolle lange, teure und umweltunfreundliche Transportwege hinter sich hat, während die Wolle unserer einheimischen Schafe zum größten Teil im Müll landet..... 

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