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Sonntag, 3. Januar 2016

Die blaue Jacke oder....

... der Wollkalender im Januar

Eigentlich hatte ich vor, in jedem Monat zu erzählen, 
wie es zu dem jeweiligen Kalenderbild kam und was dahintersteckt.... 


.... aber schon beim ersten Bild scheiterte die Idee daran, dass ich von der betreffenden Jacke gar kein Foto hatte, obwohl sie schon seit über einem Jahr im Dauergebrauch ist. 
(Tja, das Wesentliche an einer Jacke ist ja auch, dass sie wärmt, und nicht, dass es Fotos von ihr gibt.)
Nun hat mir heute der Schnee eine hübsche Kulisse beschert, und so musste sie jetzt einfach mal runter von den Schultern und raus auf den Kleiderbügel. 
So kann ich mit drei Tagen Verspätung den ersten Kalenderfotoeintrag bieten. 

So, jetzt von vorn: 

Das Material ist Schwarzkopfwolle von Schafen aus dem Nachbarort aus der Ernte 2014. 
Den "grundlegenden Wollhaufen" habe ich hier schon einmal vorgestellt. 
Damals hat mir ein Gewitter den zum Sortieren bereitliegenden Berg nassgeregnet, 
so dass ich dann zügig arbeiten musste. 
Der Abfall wurde wegsortiert und die gute Wolle nach Länge und Beschaffenheit in verschiedene Körbe sortiert. 
Im Bild ein Teil der ungewaschenen sortierten Wolle. 
In jener Woche im Sommer August 2014, in der ich einmal "sturmfrei" hatte, wanderte dann ganz viel Wolle ins Farbbad. Für die blaue Jacke kamen der Inhalt des blauen und des gelben Plastikkorbes links vorne, der petrol-türkisfarbige Haufen hinter dem grünen Berg sowie der noch weiße Inhalt des Korbes links hintern zum Einsatz. Letzterer wurde vorher noch gefärbt, aber dummerweise war mir bei der ganzen Färbeaktion "blau" ausgegangen, so dass ich erst nachbestellen 
und später noch färben musste. 
Er wurde ziemlich dunkelblau mit einer Lilanote. 
Die blau-petrol-Töne packte ich zusammen in eine Tüte und schickte sie zum Kardieren weg.
Ich bat um eine gute Mischung der Farben und erhielt sie auch. 
Der Kandidat liegt entspannt auf dem Liegestuhl und harrt der Dinge, die da kommen.  
Vom fertigen Garn gibt es kein Foto, vom Stricken auch nicht, 
ebensowenig von der Jacke im Neuzustand.

Es war allerdings das erste Garn, von dem ich mir eine Tabelle 
mit Lauflängen und Gewichten machte. 
Für die Ärmel nahm ich dann die beiden dünneren Portionen. 

Ich begann mit dem Stricken im November und eine Freundin, 
die mir mal beim Stricken zuguckte, meinte: 
Das ist wie die Farbe des Meeres: Man denkt, es ist blau, aber es sind ganz viele Farben, die in einander verschwimmen....  Da hat sie recht, finde ich. 
Irgendwann im Januar 2015 war die Jacke dann so ziemlich fertig. 
Nur die Knöpfe fehlten noch – und fehlen bis heute. 
In der Blende sind zwar Knopflöcher, aber ich fand irgendwie nichts, was mir gefiel. 
(Als ob ich nicht gefühlte Millionen von Knöpfen mein Eigen nennen würde – aber keiner wollte an die Jacke.) 
So zog ich sie schließlich ohne an, was sich jedoch wärmetechnisch nicht bewährte. 
Eine Zeitlang improvisierte ich mit Klammern oder Sicherheitsnadeln bzw. einer Kiltnadel. 
Im Urlaub erstand ich schließlich im archäologischen Zentrum Hitzacker  
eine Eisenfibel nach bronzezeitlichem Vorbild. 
Ursprünglich war sie schwarz, aber durch den Gebrauch schimmert sie 
mittlerweile stellenweise metallisch. 
Ich konnte mir früher nie so recht vorstellen, wie diese Fibeln verwendet wurden und fand sie theoretisch auch nicht praktisch. 
Aber da kannte ich sie ja auch nur in Vitrinen und aus Büchern. 
Doch seit ich eine auch praktisch im Gebrauch habe, habe ich sie sehr schätzen gelernt. 
Normalerweise sitzt sie übrigens nicht so weit oben wie auf dem Foto, wo sie die Jacke daran hindert, vom Bügel zu rutschen, sondern an einer Stelle, wo sie dafür sorgt, dass die Jacke zu und meine Frontseite warm bleibt. 
Meine blaue Jacke in den Farben des Meeresrauschens ist sehr gemütlich und die Wolle gibt eine angenehme ausgleichende Wärme. Ich trage sie ausgesprochen gern und sie hat sich schon in vielen Lebenslagen bewährt. 
(Und sie ist schuld, dass manch anderes handgestrickte Stück nun im Schrank liegen bleibt.)
Mittlerweile hat sie ja auch schon einen Partner bekommen. 


Memo: 
Gewicht: 750g 
Nadeln: Nr. 4,5, Ärmel: Spiel Nr.5
(Der erste fast fertige Ärmel mit 4,5ern war viel zu stramm und ich musste feststellen, 
dass ich mit Spielen offenbar viel fester stricke als mit Rundnadeln. 
Also war Ribbeln angesagt.)
Schnitt: Raglan von oben nach Gefühl.
Blenden, Seiten und Bündchen: 
HR rechts, RR 1r/1l









1 Kommentar:

  1. Wunderschöne Wollbilder!
    Ich möchte Dich gern per Mail kontaktieren.
    Vielleicht kannst Du mir kurz schreiben an
    dorfgeheimnisse@web.de
    LG Ute

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