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Montag, 31. Juli 2017

Eine neue alte Sommerbluse aus Cupro

Sie fiel mir in die Hände, als ich mal wieder Kleidung aus noch immer vorhandenen Beständen meiner Mutter aussortierte. Die Bluse hatte eine hübsche Farbe und fühlte sich kühl und glatt an. Weil ich gerade eine neue Sommerbluse brauchen konnte, schlüpfte ich einfach mal rein, obwohl ich diese Art Kragen nicht leiden kann. 

Zufällig passte mir die Bluse gar nicht mal so schlecht. 

Sie besteht aus "Cupro". Das ist eine Kunstseide, deren Herstellung sehr umweltunfreundlich gewesen sein soll und die schon länger aus der Mode ist. 

So ein Gewand würde ich mir selbst nie kaufen. Aber nun ist die Bluse schon mal vorhanden und derzeit nutzlos. 
Darum ersparte ich mir eine lästige Shoppingtour – ich gehe sehr ungern neue Klamotten kaufen – und griff lieber zur Schere, um den blöden Kragen abzuschneiden und mit dieser Maßnahme die Bluse für mich tragbar zu machen und dem Kleidungsstück eine zweite Chance zu geben. 

Außerdem hätte das Projekt gleich ein neues Versuchsfeld für meine moderne Nähmaschine werden sollen. 

Allerdings erwies sich der Stoff dann beim Schneiden und Umlegen als äußerst flutschig und rutschig und schwierig zu handhaben. Außerdem hatte ich ja kaum nennenswertes Material für Nähproben zur Verfügung. 
Eigentlich musste die Naht auf Anhieb klappen. 
So nähte ich dann die paar Zentimeter doch lieber mal eben stressfrei auf der guten alten Pfaff 260 runter.
So, dann schau ma mal, wie sich diese Bluse bewährt. 
Zum Glück ist es ja jetzt doch noch mal Sommer geworden. 

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Samstag, 22. Juli 2017

Pyjamahose III



.... eine Multifunktionshose sozusagen. 

Denn neben ihrer Funktion als Schlafanzugunterteil diente sich auch noch 

- zum Stashabbau: Der Baumwolljersey war in jenen Tagen im Schrank liegen geblieben, in denen ich für die Kleinen Shirts nähte und wartet seither auf Verwendung.  

- als "Jersey-Test" für meine zurückgekehrte Janome. 
Mein Eindruck: Sie hat es genäht und man kann damit leben, aber Begeisterungsstürme löst weder das Nähen an sich noch das Ergebnis aus. 
Man muss relativ langsam nähen, damit sich die Maschine nicht verschluckt und damit sie den Stoff nicht verschluckt. 
Vielleicht bin ich einfach zu anspruchsvoll und meine Erwartungen sind zu hoch und ich hätte doch Saumfix dazwischen bügeln sollen, so wie hier....  
Immerhin hat sie ordentlich über die Nahtkreuzungen genäht. Das ist viel besser als vorher. Auch das Nähgeräusch ist ruhiger und der rumpelnd-grummelnde Grund-Sound von früher ist nicht mehr da.
  


Sehr entspannend war dagegen das Schließen der Seiten- und Schritt-Nähte mit meiner guten alten Overlock. Wie schön kann Nähen sein, wenn man sich einfach an die Maschine setzt, nach 5cm Probenaht den zugeschnittenen Stoff drunterhält und nach wenigen Minuten ein ordentlich genähtes Stück in Händen hält.... 

Memo: 
Stoff: Jersey 100% BW
Schnitt: der Bewährte aus Burda 11/98,  siehe auch hier
Garn: Polyester-Allesnäher
Schließnähte: 
Overlock (neue Reihenfolge: erst Schrittnähte, weil der Stoff nach dem Zuschneiden eh schon richtig lag.... sehr praktisch!)
Säume und Bund (vorher mit Klebestift fixiert)
Janome, Jersey-Nadel 80, Stich 2/20, Fuß F, Füßchendruck 2-3 


Dienstag, 18. Juli 2017

Die Nähmaschine Privileg 865

Es war wohl im Sommer 2008 oder 2009, dass wir auf einem Flohmarkt über diese schöne Nähmaschine stolperten. Sie lief tadellos und war genau richtig für Tochters erste eigenständige Nähversuche. 
Bevor ich die Maschine neulich verschenkt habe, habe ich noch einmal alles geölt und gecheckt und es gab noch eine kleine Fotosession: 

Die Maschine hat eine gute Stichauswahl: 
Mit "N" kann man Geradstich und Zickzack nähen. 
Das Drehrad rechts oben regelt die Stichlänge von 0-5mm, der weiße Knopf in der Mitte wird zum Rückwärtsnähen gedrückt. 
Der Hebel darunter stellt die Stichbreite ein. Mittels der beiden Knöpfe rechts und links kann man den Zickzack stufenlos in jeder Breite bis zu 5mm festlegen. Mann kann den Zickzackhebel aber auch "während der Fahrt" betätigen und dadurch hübsche Muster nähen (Foto unten). Das geht durch die Anordnung des Hebels sehr gut. 
Mit "LMR" lässt sich durch eine Drehung des Rades die Nadelposition verstellen (links- rechts-Mitte). 
Ansonsten gibt es eine Knopflochhalbautomatik (A-D), einen Blindstich (3), den "genähten" Zickzack (2), den Dreifachgeradstich (5) eine Art Overlockstich (4) und wofür jetzt (1) gut war, habe ich vergessen (Pulsmessung?). 
(Der grüne Strich war schon vorher auf den Probestoff - sorry.)

Alle Stiche lassen sich in beliebigen Kombinationen in Länge und Breite verstellen, so dass man z.B. aus dem Dreifachgeradstich einen Dreifachzickzack machen kann. 

Der Overlockstich ist allerdings nicht ganz ausgereift. Um ihn sinnvoll einsetzen zu können, müsste man das Nähgut mit der Kante nach links führen, also genau andersherum, als man es gerne macht. Aber: Mit verringertem Nähfußdruck lässt sich Jersey zumindest ordentlich und ohne nennenswerte Überdehnung führen und nähen. 
Hier, unter der Vorderklappe, kann der Nähfußdruck verstellt werden:
Zum Originalzubehör gehörten wohl unter anderem ein großer Anschiebetisch, eine Geradstichplatte (!) und natürlich verschiedene Füße, wie z.B. der Knopflochfuß. Das Zubehör war aber leider bei den Vorbesitzern verloren gegangen. Nun, ich konnte einiges aus meinem Paff-Sammelsurium verwenden, und so war die Maschine tatsächlich ein gutes, robustes und unkompliziertes Nutztier für viele Fälle. An Spulen passen jene "für den kleinen Umlaufgreifer". 

Hier wollte ich nochmal ein scharfes Foto vom kleinen "Doppelten Umlaufgreifer" nachlegen und stellte dabei fest: Oh weh, da hat sich Faden verwickelt! 
Das passiert, wenn man mit eingefädelter Maschine aber ohne Stoff näht. Das sollte man also lieber bleiben lassen! 

Das Pedal: 

In der Bedienungsanleitung ist aufgeführt, wo genau man die Maschine ölen soll. Dazu muss man den Deckel abschrauben. 
Diese Kunststoffräder stehen im Ruf, mit der Zeit unter Materialermüdung zu leiden und dann zu zerbröseln. Bei meiner Maschine machten sie aber zum Glück noch einen recht frischen Eindruck: 
Von unten gibt's jetzt nichts Weltbewegendes zu sehen und zum Aufschrauben gab es eigentlich keinen Grund, so hab ich's gelassen... 
Das Tochterkind braucht nun keine Nähmaschine mehr und so habe ich sie neulich an eine gute Freundin verschenkt. Diese hatte früher schon mal eine Privileg, die dann kaputt ging und entsorgt wurde, aber das Zubehör hat sie aufbewahrt..... Das könnte sich jetzt als praktisch erweisen. Mögen sie und ihre Tochter viel Freude damit haben. 


Sonntag, 16. Juli 2017

SD-Karten-Finder

Immer ist keine SD-Karte, da, wenn er eine braucht, sagt der Mann, der aus beruflichen Gründen öfter mal nach einer sucht. 
Also muss eine Aufbewahrung her, in der die Karte immer griffbereit ist. Am besten am Schlüsselring. 

So nähte ich letzte Woche mal ganz auf die Schnelle und "freischnautze" ein SD-Karten-Ei im angesagten "Shabby-Style". Ohne Verschluss, damit man die Karte ratzfatz und ohne Fummeln und Knöpfen bei der Hand hat. 
Es hat sich zwar schon bewährt, genügt aber meinen ästhetischen Ansprüchen nicht.  
Also habe ich heute nochmal nachgelegt. 
Die Anleitung findet sich im Prinzip hier, allerdings habe ich einen Stoffstreifen von 5,8cm x 25 cm zugeschnitten, damit die Größe passt. 

"Genietete" Plastiksnaps wie beim Original tragen unheimlich auf und klemmen auch mal gerne. Deshalb habe ich einen "normalen", leichten Plastik-Druckknopf aus meiner umfangreichen Knopfsammlung gefischt und aufgenäht. 
Diese Kartenverpackung gefällt mir besser, wobei die Nähte noch deutlich schöner werden können. (Das kommt davon, wenn man für ein paar cm Naht kein Probestück auf der neumodischen Maschine anfertigt, oder einfach noch nicht genug Näherfahrung mit dem Ding hat, oder?) 

Mal sehen, welches der beiden Etuis demnächst bevorzugt zum Einsatz kommt. Dann nähe  ich vielleicht nochmal ein richtig Schönes.... 

Montag, 10. Juli 2017

Garne in grau und blau

Im Juni wurden noch ein paar Wollstränge fertig.... vor meinem Blog steht Zeug im Stau... 
Zwei Stränge Polarfuchs/Islandwolle:

Eine Freundin hatte sich vor einiger Zeit aus diesem Material Socken gestrickt und war davon sehr angetan. Darum wollte ich ihr noch einmal eine Portion "Sockenwolle" spinnen. 

Tja, da hätte ich beim Spinnen vielleicht mal auf die Hände gucken sollen, anstatt auf die Wand, auf der wir in Ermangelung eines Fernsehers ab und zu mal einen Film gucken.
Entstanden ist ein rustikales, strukturiertes und elastisches Garn mit viel Drall. Schön, aber für Socken eher nicht geeignet.... 

Memo: 
Sonata 1 :18, Zwirn: Bliss
ca 205g/335m


Und ein Strang kuschelweiches BFL, ebenfalls ein "Film-Garn" und ebenfalls mit viel Drall und interessanter Struktur, aber deutlich mehr Lauflänge. 
Das käme bestimmt im einem schlichten Tuch sehr schön zur Geltung. 
Memo: 
Kammzug selbst gefärbt (Säurefarben)
Sonata 1 :18, Zwirn: Bliss
ca. 154g/561m


Samstag, 8. Juli 2017

Garn aus der Gruselikste

Aus verbalkosmetischen und psychohygienischen Gründen habe ich ja schon lange keine Gruselkiste mehr. 
Wie die/der geneigte Leser/in meines Blogs schon festgestellt haben könnte, ruhen jene Vorräte an Materialien unbekannter oder verjährter Bestimmung, die zum Teil schon viele Jahre lang in irgendwelchen Ecken, Schränken oder Schachteln schlummern und auf ihre kreative Verwandlung warten, bei mir in: "Dornröschens Schatzkiste". 
Denn die Vorstellung, Schätze aus einer alten Truhe zu heben und ihnen zu neuem Glanz zu verhelfen, ist doch viel schöner als jene, endlich mal den lästigen alten Krempel aufzubrauchen. 

Manchmal bekomme ich ja auch einen Rappel und sortiere großzügig und endgültig aus. 
Und bereue es fast immer kurze Zeit später: Denn dann habe ich plötzlich genau für dieses oder jenes Material die zündende Idee und müsste es im Zweifelsfalle wieder anschaffen.... 

Also pflege ich zur Zeit Dornröschens Schatzkiste und freue mich dann manchmal, sorglos aus dem Vollen schöpfen zu können, wo manch andere/r mühsam in Bastelläden shoppen gehen muss. 

Genug der Vorrede. 
In diesem Post wollte ich ja eigentlich nur das Garn vorstellen, das neulich aus dem Spinnradtest hervorging. 
Der betreffende Kammzug lag bei mir schon lange rum. Er kam nach der Hobby-Auflösung einer Bekannten ins Haus und stammte aus so einer "Faser-Probier-Mischpackung" für Spinnanfänger. Jedes Mal, wenn er mir in die Hände fiel, fragte ich mich, wie man so ein knubbeliges, scheußliches, raues Zeug verkaufen kann, wer sowas kauft und wozu das gut sein soll. Auch habe ich keine Ahnung, um welche Schafrasse oder Herkunft es sich handelt. 
Ich bewahrte die Wolle eigentlich nur deshalb auf, weil ich zum Blumendüngen noch genug dreckige Rohwollreste habe. 

Nun, zu Versuchszwecken war mir das Material jetzt gerade recht. Da muss man ja nicht zwingend seine edelsten Fasern verplempern. 

Und siehe da, obwohl das Zeug ausnahmsweise nicht aus Dornröschens Schatzkiste, sondern tatsächlich aus meiner nicht mehr vorhandenen Gruselkiste kam, verhielt es sich, wie der Frosch im Märchen vom guten Heinrich: Es verwandelte sich unter meinen Händen von einem hässlichen Gebilde zu einem kuschligen Garn mit Charakter. Ich staune. 

Man erlebt doch immer wieder Überraschungen, wenn man sich darauf einlässt. 

Memo: 
Kammzug unbekannter Art, 
Heikes Spinnrad, ca 1:8, kurzer Auszug
ca. 40g/54m

Donnerstag, 6. Juli 2017

Das Schnörkel- Spinnrad oder....




... es muss nicht immer topmodern sein.

Neulich (am 24.6.) kam eine Freundin zu Besuch und brachte ihr neu erworbenes altes Spinnrad mit.

Wir wollten testen, ob es spinnt.

Fazit: Es spinnt - und zwar gar nicht mal so schlecht.

Das Spinnrad hat eine klassische Rahmenbauweise, wie sie auch von sehr alten Rädern bekannt ist.
Es scheint jedoch eine eher "mittelalte" Eigenkonstruktion zu sein, vielleicht aus der 2. Hälfte des 20. Jhd., aus schwer schnörkelig gedrechselten Teilen und schlichten Holzlatten. 
Und es wurde definitiv benutzt.

Für einen ersten Spinnversuch setzten wir den intakten Flügel ein und ich zog einen alten, knubbelreichen Kammzug unbekannter Art aus der Kiste, der mir mal mit irgendeinem Mischpaket ins Haus gekommen war und den ich gar nicht mochte – genau das richtige Material zum "Verhunzen". 
Flugs war die erste kleine Spule fast voll. Und die zweite auch. 

Zum Zwirnen nahm ich den kaputten Flügel. Der geht auch und bietet viel Zwischenraum bis zum Spulenkern. Da könnte man auch noch einen "Berg" draufzwirnen und auf diese Weise mehr Garn draufpacken. 


Nette Details:

Einer der Füße ist per Holzgewinde höhenverstellbar, so dass man dem Spinnrad auf jedem Untergrund zu einem festen Stand verhelfen kann.

Auf der hinteren Rahmenleiste sind drei Metallspieße zur Aufbewahrung der (insgesamt vier) Spulen .
Außerdem gibt es eine extra Lazykate, die jedoch leicht kippt. 

Einer der beiden Flügel ist gebrochen, sein Flügeldorn ist eine Stricknadel!
Der Ersatzflügel passt optisch gut zum Rad und hat versetzte Haken, was ein gleichmäßiges Aufwickeln leicht macht. 

Die Übersetzung liegt bei ca 1 : 8, womit man schon was anfangen kann.

Die Flügelbremse müsste wohl mal erneuert werden. 
Der Einzug war jedoch sehr angenehm und gar nicht ruckelig oder streng. 

Es kostete mich anfangs etwas Mühe, mich an des Treten auf diesem quergestellten Pedal zu gewöhnen und das Schwungrad gleichmäßig in die gleiche Richtung zu bewegen. Als ich den Bogen raus hatte, lernte ich die Konstruktion aber auch gleich schätzen: Durch diese Anordnung des Pedals kann man sich seinen bequemen "Trittwinkel" selber suchen, indem man den Fuß mehr nach rechts oder links schiebt. Außerdem ist die Holzlatte des Rahmens als "Fußstütze" durchaus angenehm. 

Alles in allem ein Spinnrad, mit dem man arbeiten kann. 

Nach dem Probespinnen haben wir das Rädchen dann noch ein bisschen geputzt : ) und schöne Fotos standen an diesem Nachmittag definitiv nicht auf der Todo Liste - sorry. 

Dienstag, 4. Juli 2017

Patchworkdecke aus alten Hemden


Sohn II wünschte sich eine Decke "in der Farbe des Himmels". 
Die bekam er nun zum 15. Geburtstag. Und weil mein Kleiner jetzt ca. 1,85m misst, habe ich die Decke gleich hübsch groß gemacht: ca. 144cm x 245 cm.  

Zutaten: 
Oberseite: ausgediente Baumwollherrenhemden 
Procion MX Farben
Vlies: "No-Name"- Baumwollvlies mit 260cm Breite aus dem nächstgelegenen Patchworkladen
Rückseite: Flanellstoffe aus Dornröschens Schatzkiste 
Randstreifen: eingefärbter Wäschestoff. 
Baumwollgarn
Geduld
genäht zum allergrößten Teil auf der muskelkraftbetriebenen Pfaff 260. 

So ging's: 
1. alte Hemden waschen, filetieren ...   
...und färben. 

2. Quadrate zuschneiden: 
mit je 15cm Seitenlänge in 3 Farbstellungen: so ungefähr je 66, 75 und 21 Stück
3. Quadrate zusammennähen. 

An dieser Stelle beschloss ich, meine moderne computergesteuerte Nähmaschine endgültig aus dem Fenster zu werfen, weil ich die Nase nun wirklich gestrichen voll hatte. Was hier in einem knappen Foto festgehalten ist, dokumentiert das Ende umfangreichster Nähproben mit mehreren verschiedenen nagelneuen Markennadeln, mehrfach frisch eingefädelter Maschine, gründlich gereinigter Greiferregion, Testreihen mit verschiedenen Garnen und jeder Menge Geduld und Nerven und bildet den lästigen Höhepunkt einer langen Reihe von Problemen mit dem blöden Ding. 
(Also: Wenigstens eine gerade Naht auf Hemdstoff sollte doch mal möglich sein, ohne ein komplettes Parallel-Stück anfertigen zu müssen und zwei Tage erfolglos auf der Suche nach der optimalen Nadel-Stoff-Garn-Kombi für eine fehlerfreie Naht herumzutüfteln ... 
An das äußerst mimosenhafte Verhalten bei Zier- und Stretchstichen hatte ich mich ja allmählich gewöhnt... ) 
Ich habe sie dann allerdings doch lieber verpackt und zum zweiten Mal zwecks Garantie zum Händler zurückgeschickt.... also die Maschine, meine ich. 

Während ich das hier schreibe, habe ich sie von ihrem Ausflug sowohl zum Händler als auch zu Janome selbst bereits wieder zurück bekommen und ein erster kleiner Nähversuch verlief völlig fehlerfrei, was hoffen lässt. Aber das ist dann eine andere Geschichte. 
(Vielleicht werden wir ja doch noch Freunde.)

also zurück zu 3.: 
3. Quadrate zu Ninepatches zusammennähen: jeweils 3x3 Quadrate. 
Für die Randstücke nähte ich nach vorheriger Berechnung auch mal 3x5  oder 3x7 zusammen. 

4. Ninepatches vierteln: Das Zauberwort heißt "disappearing ninepatch".  

5. Alle 66 Teile auf dem Boden auslegen und hübsch anordnen.  (ohne Foto)
6. zu Reihen zusammennähen und die Reihen zur Fläche verbinden

7. Unterseite vorbereiten: Sohn wünschte sich, sie solle "ganz anders" sein als die Vorderseite, am liebsten nochmal Patchwork. Nun, das hielt ich nicht für zweckmäßig. Er suchte sich dann aus meinen Vorräten einen Flanellstoff aus, der nicht ganz ausreichte und so nähte ich je oben und unten noch einen Streifen eines anderen Flanellstoffs an. 

8. Die drei Lagen verbinden: 
Eigentlich wollte ich heften, aber das schien mir dann ein Ding der Unmöglichkeit. Wie soll man da an die Mitte kommen, wenn das alles auf dem Boden ausgebreitet ist? Langsam spüre ich wohl auch das Alter in den Knochen.... 
Dann wollte ich mit Sicherheitsnadeln "heften", aber die bohrten so fette Löcher in den Stoff. Deshalb gab ich das auch schnell wieder auf und steckte schließlich ganz klassisch mit Stecknadeln.... 

9. Quilten. 
Ich habe den Janome-Obertransportfuß an der Pfaff 260 angebracht. Die Nadel sitzt bei dieser Kombination nicht mittig im Fuß, dadurch ergibt sich eine Abweichung, die ich gut nutzen konnte, um jeweils im gleichen Abstand neben der Naht zu steppen: 
Nadelposition Mitte und Stoff mittig am Fuß ausgerichtet führen ->  Naht knapp links neben der Naht.
Nadelposition rechts und Stoff mittig am Fuß ausgerichtet führen ->  Naht knapp rechts neben der Naht.
So konnte ich immer vom gleichen Deckenrand her in der gleichen Richtung steppen. Erst die Quernähte, dann die Längsnähte, wobei ich die Stecknadeln da schon hätte früher entfernen können. 
Die Steppnähte knapp neben der Naht und auf (!) den Nahtzugaben sollen die Nähte zusätzlich stabilisieren, denn bei jenen Stücken, die mit der Janome genäht waren, sind ja eine Menge ausgelassener Stiche mit drin. Dort soll sich die Decke nicht auflösen. 

Das Quilten ging erstaunlich gut und es gab keinerlei "festgenähten" Faltenwurf. Die Stoffe ließen sich sehr schön führen. Aber meine Knie spürte ich dann schon mal zwischendurch und von "faltenfreier Optik" kann nach dem ganzen Gerolle unter der Nähmaschine auch keine Rede mehr sein.... 

10. Stoffstück mit "Signatur" und Jahreszahl besticken und auf die Kante der Rückseite nähen, ohne den Oberstoff mitzufassen.  

11. Randstreifen schneiden, annähen, umlegen, aufnähen. 
Fertig. 

Ich finde die Decke sehr gelungen. Die glatte Oberseite und die flauschige Unterseite ergänzen sich gut und die Decke fühlt sich sehr schön an. Auch Sohn II gefällt sie und so freuen wir uns beide darüber. 



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